<= Russland zwischen den Weltkriegen
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Die Entstehung und Entwicklung
der Sowjet-Union |
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1918 |
Juli. Gründung der Russischen
Sozialistischen Föderation der Sowjetrepubliken auf der Grundlage der
marxistisch-leninistischen Auffassung von der »Diktatur des Proletariats«.
1918-20 Bürgerkrieg.
Antibolschewistische Kräfte schließen sich zur Weißen Armee zusammen.
Leo Bronstein, genannt Trotzki (1879-1940), Kommissar für die
Landesverteidigung, organisiert den Aufbau der Roten Armee. Der Vorstoß der
Weißen Armee gegen die neue Hauptstadt Moskau von Süden unter Denikin, vom
Baltikum unter Judenitsch gegen Petersburg und von Sibirien unter Koltschak
wird durch Landungen alliierter Expeditionsheere (England, Frankreich,
Japan, USA) u. a. in Wladiwostok, Odessa und Murmansk unterstützt. Die
mangelnde Zusammenarbeit der Weißen, ihre reaktionären Ziele, die in der
Bevölkerung wenig Rückhalt finden, und die spärliche Hilfe von außen führen
zum Zusammenbruch.
1919-20 Polnisch-russischer Krieg.
Der Vorstoß der Roten Armee wird vor Warschau aufgefangen und zurückgeworfen
(S. •). Friede von Riga: Die polnische Ostgrenze wird ca. 250 km östlich der
polnischen Sprachgrenze und der im Dez. 1919 vorgeschlagenen Curzon-Linie
festgelegt. Die jahrelangen Wirren führen zum Zusammenbruch der Versorgung
der Bevölkerung und zu Hungersnöten mit Millionen von Opfern. Lenin
entschließ sich zur Aufgabe der zentralen Planwirtschaft und zur Einführung
einer »Neuen Ökonomischen Politik« (NEP): Rückkehr zu kapitalistischen
Wirtschaftsformen in Teilbereichen, Zulassung privater Unternehmer und
ausländischen Kapitals, freier Binnenhandel, Lockerung des
Ablieferungszwangs der Landwirtschaft; Außenhandel und Großindustrie bleiben
verstaatlicht. Die RSFSR verzichtet in einem Freundschaftsvertrag mit
Persien auf die früheren Rechte und schließt Handelsverträge mit Deutschland
und England. |
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1922
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Im Rapallovertrag mit Deutschland
verzichten beide Staaten gegenseitig auf ihre Schulden, die RSFSR erlangt
die staatsrechtliche Anerkennung Deutschlands. Ihr folgen die Anerkennung
durch England, Frankreich und Italien.
Dez. Gründung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR)
auf dem 1. Unionskongress. |
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1923
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Neue Verfassung der UdSSR als
Einparteienstaat auf föderativer Grundlage. |
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1924
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21.1. Tod Lenins.
1924-29 vollzieht sich der Aufstieg Joseph Dschugaschwilis, genannt Stalin
(1879-1953), zur Alleinherrschaft unter Ausschaltung des von Lenin zur
Nachfolge bestimmten Leo Trotzki (1929 ausgewiesen, 1940 in Mexiko ermordet)
und seiner Anhänger. Gegenüber Lenin und Trotzki, welche die Weltrevolution
fortführen wollen (»permanente Revolution«), vertritt Stalin die Auffassung
von der »Verwirklichung des Sozialismus in einem Land« als der ersten Stufe
zur Weltrevolution. |
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1928
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Beginn der rücksichtslosen
Kollektivierung der Landwirtschaft durch Errichtung von
Genossenschaftsbetrieben
(Kolchosen) und Staatsgütern (Sowchosen) mit Ablieferungszwang, eine der
größten Agrarrevolutionen. Sie führt zur Vernichtung des selbständigen
Bauernstands und des wiedererstarkten Großbauerntums (Kulaken) durch
Enteignung und Zwangsumsiedlung. Erlaß des 1. Fünfjahresplans. Er hat zum
Ziel, die UdSSR zu einem modernen Industriestaat zu machen. Aufbau der
Schwerindustrie, Errichtung von Industriekombinaten, Elektrifizierung,
Erschließung neuer Bodenschätze in Asien und Einführung des »sozialistischen
Wettbewerbs« zur Steigerung der Arbeitsleistung. |
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1932 |
Abschluss von Nichtangriffsverträgen mit
den Nachbarländern Finnland, Estland, Lettland und Polen. |
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1933 |
Anerkennung der UdSSR durch die USA
angesichts der wachsenden japanischen Macht in Ostasien. |
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1934
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Aufnahme der UdSSR in den Völkerbund nach
Austritt Deutschlands als Versuch der Einbindung in das »System der
kollektiven Sicherheit«. |
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1935
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Abschluss eines sowjetisch-französischen
Beistands- und Nichtangriffspakts und eines Militärbündnisses mit der CSR
und Rumänien. |
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1936
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Erlass einer neuen Verfassung: Die UdSSR
bleibt Bundesstaat aus 11 Sowjetrepubliken. Höchstes Organ ist der Oberste
Sowjet bestehend aus Unions- und Nationalitätensowjet, der das Präsidium,
dessen Vorsitzender Staatsoberhaupt ist, und den Rat der Volkskommissare
(Ministerrat) wählt. Der Führungsanspruch der KPdSU unter ihrem 1.
Parteisekretär Stalin wird in der Verfassung verankert. Eingreifen der UdSSR
in den Spanischen Bürgerkrieg. |
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1936-38 |
Große Säuberungs- und Liquidationswelle.
Sie führt zur Beseitigung der angeblich »trotzkistischen Opposition« in
einer Reihe von Schauprozessen in Partei und Armee, zur Inhaftierung von 8
Millionen Menschen in Gefängnissen und Straflagern, zum Terror der
Geheimpolizei (NKWD) und zur Steigerung des Personenkults, um die
Alleinherrschaft Stalins zu sichern (Stalinismus)
=> 2. Weltkrieg
=> Die Weltmächte im Kalten Krieg
=> UdSSR nach 1945 |
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