Material für den Geschichtsunterricht

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Die Weltmächte zwischen Kaltem Krieg und Entspannung

 

Mit der Containment-Politik versuchen die USA die befürchtete Ausweitung des kommunistischen Machtbereichs einzudämmen. Die UdSSR ist dagegen anfangs bemüht, die 1945 erlangte Machtstellung gegen innere Bedrohung und äußere Einbrüche abzuschirmen. Wirtschaftlich und militärisch sind die USA überlegen und können deshalb ihre Ansprüche weltweit durchsetzen. Seit 1949 zeichnet sich jedoch eine zunehmende Aktivität der UdSSR in der Weltpolitik ab, die zur verschärften Konfrontation der beiden Supermächte und zu deren politisch-militärischem Gleichgewicht führt.

 
1949 Aug. Der erste sowjetische Atomwaffenversuch deutet das Ende der Monopolstellung der USA auf dem Kernwaffensektor an und löst neue Rüstungsanstrengungen der USA aus.
Okt. Gründung der Volksrepublik China =>
 
1950 Die USA verhindern die Aufnahme der VR China in die UN und sichern Nationalchina (Taiwan) den Schutz vor einem rot-chinesischen Angriff zu. Die UdSSR schließt einen Beistandspakt mit der VR China.
Juni. Beginn des Koreakriegs =>
 
1951 Die Auswirkungen dieser Ereignissems eine Verhärtung der amerikanischen Chinapolitik, eine verstärkte militärische Aufrüstung, die Unterstützung Frankreichs im Krieg in Indochina =>und die politisch-militärische Zusammenarbeit mit den pazifischen Staaten.
Sep. Friede von San Francisco zwischen den USA und Japan: Japan verzichtet auf alle Gebietsansprüche nach 1854. Es erhält seine volle Souveränität und das Recht auf Selbstverteidigung zurück und schließt mit den USA einen Sicherheitspakt, der den USA die Stationierung von Streitkräften erlaubt. Die USA und Japan werden so zu Verbündeten in Ostasien. Gründung des Pazifikpakts ANZUS (Australien, Neuseeland, USA) als Verteidigungsbündnis gegen Aggressionen im pazifischen Raum. In den USA löst das Vordringen des Kommunismus in Ostasien und der Aufstieg der UdSSR zur Atommacht die Vorstellung einer antiamerikanischen Verschwörung aus, die im Innern durch einen von Senator Mc Carthy geführten Untersuchungsausschuss zur Verfolgung kommunistischer Personen und Organisationen führt. Zündung der ersten amerikanischen Wasserstoff-(H-)Bombe und der ersten britischen Atombome im Pazifischen Ozean =>
 
1952 Feb. NATO-Konferenz in Lissabon. Aufnahme Griechenlands und der Türkei in die NATO.  
1953 bis 61 Der neu gewählte US-Präsident Dwight D. Eisenhower, Rep. (1890-1969), und sein Außenminister John Forster Dulles (1888-1959) verschärfen den antisowjetischen Kurs der Außenpolitik mit dem Ziel, auf lange Sicht die UdSSR und den Kommunismus aus der 1945 gewonnenen Einflusssphäre zurückzuwerfen (Roll-back-Politik). Zugleich sollen das Luftverteidigungssystem und die strategischen Bombenverbände auf einen Stand gebracht werden, der den Angreifer durch die Möglichkeit eines "massiven Vergeltung"
März. Tod Stalins. Eine kollektive Führungsgruppe unter Staatspräsident Woroschilow (1881-1969), Ministerpräsident Malenkow, Molotow. Berja, Mikojan, Bulganin und dem 1. Sekretär des ZK Nikita Chruschtschow (1894-1969) übernimmt die Regierung. Malenkow verkündet einen neuen innenpolitischen Kurs: Abbau des unter Stalin bestehenden Terrors, Verbesserung der Konsumgüterindustrie. Die am Ende der Stalinära spürbare internationale Isolierung der UdSSR sowie die innere Unsicherheit nach dem Machtwechsel sollen durch eine Verständigungs- und Entspannungspolitik überwunden werden. Es kommt zum Machtkampf der führenden Männer, in dem zuerst der Chef der Geheimpolizei Berja, dann Malenkow (Feb. 1955) ausgeschaltet werden. Bulganin übernimmt die Nachfolge.
Juli. Waffenstillstand in Korea =>
Aug. Die Zündung der ersten sowjetischen H-Bombe leitet eine verstärkte Umrüstung der UdSSR auf atomare Bewaffnung und Strategie ein und treibt die Entwicklung der Raketentechnik voran (S.•).
 
1954 Die neue Außenpolitik der UdSSR zeigt sich in der Mitwirkung bei internationalen Konferenzen zur Entspannung und Lösung von Konflikten.
Apr.-Juli. Die Genfer Fünfmächtekonferenz über Korea und Indochina beendet den ersten Indochinakrieg =>
Sep. Gründung der SEATO (South East Asia Treaty Organization) zwischen den ANZUS-Partnern, Frankreich, Großbritannien, Thailand und Pakistan zur Sicherung der bestehenden Ordnung in Laos, Kambodscha und Südvietnam.
 
1955  Mai. Gründung des Warschauer-Pakts. Dieser löst die zweiseitigen Beistandsverpflichtungen der UdSSR mit den Ostblockstaaten durch eine multilaterale Verteidigungsorganisation (S.•) ab.
15.5. Abschluss des österreichischen Staatsvertrags, der Österreich die volle Souveränität zurückgibt und es zugleich verpflichtet, keine Verbindung mit Deutschland einzugehen, Rüstungsbeschränkungen auf sich zu nehmen und dauernde Neutralität zu wahren. Die UdSSR beendet nach dem Eintritt der Bundesrepublik Deutschland in die NATO den Kriegszustand mit ganz
Deutschland.
Juni. Belgrader Erklärung. Die UdSSR erkennt den eigenen Weg Jugoslawiens zum Sozialismus an und beendet die Konfrontation mit Belgrad.
Juli. Genfer Gipfelkonferenz (»Konferenz des Lächelns«). Die USA, UdSSR, Frankreich und Großbritannien einigen sich über die Wiederaufnahme von Abrüstungsverhandlungen.
Sep. Aufnahme diplomatischer Beziehungen der UdSSR zur Bundesrepublik Deutschland =>
 
1956 Feb. XX Parteitag der KPdSU. Chruschtschow leitet in einer Geheimrede die »Entstalinisierung« ein. Er verurteilt Terror und Personenkult Stalins und verkündet die »Politik der friedlichen Koexistenz« anstelle der Zwei-Lager-Theorie, d. h. Vermeidbarkeit von Weltkriegen, aber Unterstützung nationaler Befreiungskriege durch die UdSSR, friedliches Nebeneinander unterschiedlicher Gesellschaftssysteme und deren Konkurrenz, Koexistenz auf politisch-staatlicher Ebene, aber nicht in ideologischer Hinsicht. Die Möglichkeit eines eigenen, nationalen Wegs zum Sozialismus auch ohne Revolution wird eingeräumt. Die angekündigte Liberalisierung löst im Ostblock eine »Tauwetterperiode« aus.
Apr. Auflösung des Kominform.
Juni. Arbeiteraufstand in Posen. Er wird von sowjetischen Truppen niedergeworfen, führt aber zur Wiederaufnahme des Revisionisten Gomulka ins ZK und im Okt. zum Sieg der Gomulka-Gruppe über die Stalinisten unter Marschall Rokossowski. Gomulka wird Generalsekretär der KP, Cyrankiewicz Ministerpräsident (»Polnischer Oktober«).
Okt. Moskauer Erklärung. Die UdSSR beendet den Kriegszustand mit Japan und nimmt wieder diplomatische Beziehungen auf.
23.10.-4.11. Volksaufstand in Ungarn. Nach Studentenunruhen bricht eine Revolution aus. Die stalinistische Regierung Räkosi wird gestürzt, der Sozialist Imre Nagy (1885-1958) wird Ministerpräsident. Er fordert den eigenen Weg Ungarns zum Sozialismus. Teile der ungarischen Armee schließen sich der Revolution an. Die eingesetzten sowjetischen Truppen finden erbitterten Widerstand und ziehen sich zurück. Nagy kündigt daraufhin den Warschauer Pakt, erklärt die Neutralität Ungarns und ersucht um den Schutz der UN. Das erhoffte Eingreifen des Westens bleibt aus. Die USA respektieren den sowjetischen Einflussbereich und verzichten auf ein Roll-back, denn die gleichzeitige Suezkrise => schwächt die Position der Westmächte. Die UdSSR greift erneut ein, schlägt den Aufstand nieder und setzt Jansos Kadar (geb. 1912) als neuen moskautreuen Ministerpräsidenten ein. Das Verhalten des Westens in der Suezkrise ermöglicht der UdSSR im Nahen und Mittleren Osten Fuß zu fassen (S.•).
 
1957 März. Eisenhower-Doktrin. Als Gegenmaßnahme sichert der US-Präsident den Staaten des Nahen und Mittleren Ostens Wirtschafts- und Militärhilfe gegen eine kommunistische Aggression zu. Die USA treten dem 1955 gegründeten Bagdadpakt bei, der nach dem Ausscheiden des Irak in CENTO (Central Treaty Organization) umbenannt wird (1958). Mitglieder: Türkei, Iran, Pakistan. Diese Entwicklung führt zur Verstärkung der Rüstungsanstrengungen in West und Ost. Die USA und die UdSSR entwickeln Interkontinentalraketen mit Atomsprengköpfen. In den USA kommt es zu den ersten Rassenunruhen in Little Rock (Arkansas), die durch Bundestruppen niedergeworfen werden.
Juli. In der UdSSR wird die »parteifeindliche Gruppe« um Malenkow und Molotow aus dem ZK ausgeschlossen, Kossygin und Breschnew werden aufgenommen.
4.10. Der Start des ersten Weltraumsatelliten »Sputnik« beweist die Stärke der sowjetischen Raketentechnik.
Okt. Der polnische Außenminister Rapacki fordert vor der UN-Vollversammlung die Schaffung einer »atomwaffenfreien Zone« in Mitteleuropa (Disengagement).
 
1958 Beginn des 2. Indochinakriegs => Der erste amerikanische Erdsatellit »Explorer« wird gestartet.
März. Rücktritt Bulganins. Chruschtschow übernimmt als Ministerpräsident und 1. Parteisekretär die führende Position in Staat und Partei. Er führt die Entstalinisierung fort, leitet Reformen vor allem im Bereich der Landwirtschaft ein (Auflösung der Maschinen- und Traktorenstationen, Errichtung von Großgütern, Gewinnung von Neuland in Kasachstan). Die technischen Erfolge und das wohl inzwischen erreichte »atomare Patt« ermöglichen es der UdSSR erneut, eine offensive Außenpolitik ereilen.
27.11. Chruschtschow löst durch ein Berlin-Ultimatum => die z. Berlinkrise aus. Er greift den Rapacki-Plan auf und entwickelt mit seiner »Gipfeldiplomatie« neue Aktivitäten zur Entspannung.
 
1959 Apr. Rücktritt John F. Dulles als US-Außenminister, Nachfolger Christian Herter.
Mai-Aug. Die Genfer Außenministerkonferenz zur Rüstungskontrolle führt nur zu formalen Konzessionen.
Dez. Antarktis-Vertrag. Das Verbot von Atomversuchen, der Errichtung von Raketen- und Militärstützpunkten in der Antarktis wird von 12 Mächten unterzeichnet.
 
1960 Mai. Die Pariser Gipfelkonferenz läßt Chruschtsehow wegen des Abschusses eines amerikanischen U 2-Aufklärungsflugzeugs über der UdSSR scheitern. Dies bedeutet zugleich das vorläufige Ende der Entspannungsbemühungen.
Nov. Auf der Moskauer Konferenz der kommunistischen Parteichefs wird von dem chinesischen Parteivorsitzenden Ten Hsia-Ping die Koexistenz-Theorie verworfen, die Zwei-Lager-Theorie erneuert und der Führungsanspruch der KPCh gefordert. Der latente Gegensatz im kommunistischen Lager zwischen China und der UdSSR verschärft sich zusehends.
 
1961 Jan. John F. Kennedy, Drmokrat (1917-63), der mit 50,1% die Präsidentschaftswahlen gegen Richard Nixon, Rep. (geb. 1913), gewonnen hat, gibt in seinem New-Frontier-Program (Aufbruch zu neuen Grenzen) der amerikanischen Innen- und Außenpolitik neue Impulse mit dem Ziel, die  Führung der Welt zurück zugewinnen. Er, sein Verteidigungsminister Robert S. McNamara und sein Außenminister Dean Rusk wollen die angeblich vorhandene »Raketenlücke« gegenüber der UdSSR durch verstärkte Raketenrüstung und Ausweitung des Raumfahrtprogramms ausgleichen und eine Stabilisierung durch ein »Gleichgewicht des Schreckens« erreichen. Beginn unterirdischer Atomversuche. Die Verbesserung des Verhältnisses zu den europäischen NATO-Partnern soll die militärische Schlagkraft verstärken. Eine »Revolution der Menschenrechte« soll die Gleichberechtigung der Farbigen und deren Integration in die Gesellschaft verwirklichen. Er sucht außerdem eine Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern in Lateinamerika (Aufstellung eines »Friedenskorps«).
Apr. Eine fehlgeschlagene Invasion von Exilkubanern leitet die Kubakrise ein =>
13.8. Der Mauerbau in Berlin verschärft die Berlinkrise. Kennedy nennt drei unabdingbare Forderungen der Westmächte für Berlin: Verbleib der westlichen Truppen in West-Berlin, uneingeschränkte Verbindung zwischen Berlin und dem Bundesgebiet, Erhaltung der Lebensfähigkeit der Stadt =>.
In Vietnam verstärkt er das Engagement der USA durch Entsendung von Militärberatern.
Okt. Zündung der stärksten sowjetischen Kernwaffe (2500fache Stärke der Hiroshima-Bombe).
 
1962 Juni. Die laufenden Genfer Abrüstungsgespräche führen zu einer Vereinbarung über die friedliche Erforschung des Weltraums.
Okt. Die Kubakrise erreicht ihren Höhepunkt und endet mit dem Rückzug der UdSSR =>
 
1963 Aug. Unterzeichnung des Atomwaffentest-Stop-Abkommens in der Atmosphäre, im Weltraum und im Wasser durch die USA, die UdSSR und Großbritannien, ohne Frankreich und die VR China (S.•).
Die Einrichtung eines »heißen Drahts« zwischen Washington und Moskau zeigt die fortbestehende Bereitschaft zur Entspannung.
23.11. Ermordung Kennedys in Dallas (Texas). Vizepräsident Lyndon B. Johnson (1908-1973) übernimmt die Nachfolge und führt das politische Konzept Kennedys fort.
 
1964 Juli. Johnson unterzeichnet die in der Kennedy-Ära vorbereiteten Bürgerrechtsgesetze, u. a. die Aufhebung der Rassentrennung in den Schulen und der Öffentlichkeit, das Verbot der Rassendiskriminierung bei Wahlen in den Südstaaten vorsieht. Damit soll der zunehmende Radikalisierung entgegengewirkt werden, die in der »Black-Power-Bewegung« den gewaltsamen Umsturz der amerikanischen Gesellschaft anstrebt. Rassentumulte führen in amerikanischen Städten zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen.
Aug. Der Tonking-Zwischenfall eröffnet den »unerklärten Krieg« der USA mit Nordvietnam =>.
Okt. Die Außenpolitik Chruschtschows, sein Bruch mit China und wirtschaftliche Rückschläge in seiner Neulandpolitik veranlassen seinen Sturz. Leonid L. Breschnew (geb. 1906) als Parteichef und Aleksey N. Kossygin  als Ministerpräsident übernehmen die Nachfolge. Die Entstalinisierungsmaßnahmen Chruschtschows werden zum Teil rückgängig gemacht. In der Außenpolitik wird der Kurs zwischen Entspannung und Demonstration der Stärke fortgeführt: Ausgleich mit den USA und dem Westen, Entspannung unter Anerkennung der Vormachtstellung der UdSSR in Osteuropa, militärisches Gleichgewicht in allen Bereichen, auch auf den Meeren, deshalb wird der Ausbau der Seemacht der UdSSR und die Präsenz auf allen Weltmeeren angestrebt.
 
1965    
1966 März. Der zum Staatspräsident Frankreichs wiedergewählte Charles de Gaulle erklärt das Ausscheiden Frankreichs aus den militärischen Bereichen der NATO, da er seine Atomwaffen nicht unter die Verfügungsgewalt einer multilateralen Streitmacht der NATO stellen will.  
1967 Jan. Die Unterzeichnung des Vertrags über die friedliche Nutzung und Erforschung des Weltraums durch die USA, die UdSSR und Großbritannien bildet den Ansatz für ein Weltraumrecht.
Juni. Eine Unterredung zwischen Johnson und Kossygin führt zum Einverständnis, lokale Konflikte zu verhindern, bringt jedoch keine Annäherung im Nahost- und Vietnamproblem.
Juli. Der XXIV. Parteitag der KPdSU verkündet Verbesserungen in der Konsumgüterversorgung sowie die Anhebung von Löhnen und Renten, doch zwingen Rückschläge in der Landwirtschaft zu Lebensmitteleinfuhren.
Dez. Eine neue NATO-Strategie fordert die »flexible und angemessene Beantwortung von Angriffen« durch grenznahe Verteidigung mit konventionellen Streitkräften und taktischen Atomwaffen. Der Einsatz von strategischen Kernwaffen bleibt den USA allein als letzte Möglichkeit vorbehalten. Angesichts des inzwischen durch die Aufrüstung von beiden Seiten erreichten militärischen Potentials ist die Möglichkeit gegeben, dass beide Weltmächte in der Lage sind, sich mehrmals gegenseitig zu vernichten (Overkill). Deshalb bleibt die Taktik der »begrenzten Kriege«
bestehen.
 
1968 Jan. Das ZK der KPC wählt den orthodoxen Novotny als Parteichef ab und setzt den »Reformer« Alexander Dubcek als Nachfolger ein.
Apr. Der »Prager Frühling« bringt die Garantie der Bürger- und Minderheitenrechte in der CSSR.
Mai. Beginn der Vietnamgespräche zwischen den USA und Nordvietnam zur Beendigung des Kriegs in Paris.
1.7. Der Kernwaffensperrvertrag (Non-proliferation-Vertrag), von den USA, der UdSSR, von Großbritannien und 59 weiteren Staaten unterzeichnet, sieht die Nichtweitergabe von Kernwaffen vor. Nichtkernwaffenstaaten verpflichten sich, diese nicht anzunehmen. Frankreich und die VR China treten dem Vertrag nicht bei.
Aug. Der Reformkurs der CSSR wird von der UdSSR als innere Aufweichung und Schwächung der sowjetischen Machtstellung an eben und durch den Einmarsch von Streitkräften des 1Oarschauer Pakts gewaltsam beendet.
Sep. Die Konferenz der Nichtkernwaffenstaaten in Genf (98 Teilnehmerstaaten) nimmt eine Resolution über die Nichtanwendung von Gewalt und das Verbot der Androhung von Gewalt an.
Nov. Breschnew-Doktrin. Nachträgliche Rechtfertigung der Vorgehens gegen die CSSR durch Breschnew, nach der die Souveränität eines Einzelstaats seine Grenze am Gesamtinteresse der sozialistischen Staaten findet.
 
1969 Jan. Der neu gewählte US-Präsident Richard M. Nizon, Rep. (geb. 1913), will, gestützt auf die »schweigende Mehrheit«, die durch Rassenunruhen und Vietnamkrieg gespaltene Nation wieder zusammenführen. Wachsender Widerstand in den USA gegen den Vietnamkrieg.
Juli. Guam-Doktrin. Nixon erklärt, dass sich die USA weder aus dem pazifischen Raum zurückziehen noch neue Interventionen unternehmen. Der Ausbau der interkontinentalen Waffensysteme durch Antiraketensysteme und Mehrfachsprengköpfe wird auf beiden Seiten fortgesetzt.
 
1970 Feb. Nixon verkündet die »Neue Friedensstrategie« mit Verhandlungen als Grundlage und Ziel. Die USA erkennen den Weltmachtanspruch der UdSSR gleichberechtigt mit den USA an. Bereitschaft zur Unterstützung der Bundesgenossen unter deren stärkeren Beteiligung an den Verteidigungslasten.
Apr. Einmarsch von US-Truppen in Karnbodscha zur Unterstützung Lon Nols gegen die Roten Khmer (S.•).
Juni. Der Senat verbietet die Ausweitung des Kriegs in Südostasien.
Aug. Die Unterzeichnung eines Gewaltverzichtabkommens zwischen der UdSSR und der Bundesrepublik Deutschland (Moskauer Vertrag Quelle) leitet in Mitteleuropa eine Entspannung ein.
 
1971  Feb. Der Vertrag über das Verbot der Anbringung von Kernwaffen auf dem Meeresgrund wird von den USA, der UdSSR und Großbritannien unterzeichnet (S.3).
Sep. Das Viermächte-Abkommen über Berlin trägt zur Beseitigung Berlins als Krisenherd in Europa bei =>
Okt. Aufnahme der VR China in die UN =>
 
     
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