Material für den Geschichtsunterricht

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<= Die Entstehung und Entwicklung eines nationalen Königtums in Frankreich

911 Das schwache Königshaus der Karolinger überlässt den Normannen die Normandie als Herzogtum.  
987-1328 Regierungszeit des Hauses der Capetinger. Nach dem Aussterben der Karolinger übernimmt Hugo von Capet als König der Franken die Nachfolge. Doch auch die Capetinger gewinnen erst  
1108-37 unter Ludwig VI. dem Dicken gegenüber dem hohen Adel mehr Macht. Unterstützt von seinem Berater Abt Suger von St. Denis (1125-51) und Bernhard von Clairvaux (1091-1153)  gewinnt das Königtum in den Kreuzzügen Ansehen und kann eine zentrale Verwaltung aufbauen. Es entsteht ein französisches Nationalgefühl unter dem Adel des Landes.  
1180-1233  Philipp Il. August übernimmt nach dem Sieg von Bouvines (1214) den englischen Lehensbesitz nördlich der Loire (S.•). Frankreichs ist damit Kronland des Königs.  
1209-29 Albigenserkriege. Der als Kreuzzug von Papst Innozenz III ausgerufene Krieg gegen die Katharer (die Reinen) oder Albigenser (nach der Stadt Albi), welche die Sakramente der Kirche nicht anerkennen, sich gegen Todesstrafe und Kriegsdienst  wenden, führt zur Ausrottung und gewaltsamen Bekehrung durch Ketzergerichte (Inquisitionsgerichte). Ein großer Teil des Besitzes des Herzogs Raimund von Toulouse fällt an die Krone. Der Papst erhält Avignon. Die provencalische Kultur ist vernichtet.  
1226-70 Ludwig IX. der Heilige führt nach dem Zusammenbruch der staufischen Macht Frankreich zur Vormachtstellung in Europa. Er zwingt den englischen König Heinrich III. zur Herausgabe fast des gesamten Festlandsbesitzes. Während sich Deutschland am Ende des Hochmittelalters in selbständige Territorialstaaten auflöst, in England die Macht des Königs durch Adel und Bürgertum zunehmend eingeschränkt wird, gelingt es dem französischen König, gestützt auf sein Krongut, durch das streng gehandhabte Lehensrecht und durch Einführung der direkten Besteuerung eine starke Zentralgewalt zu errichten.  
1285-1314 Philipp IV. der Schöne lässt Papst Bonifaz VIII., der in der Bulle »Unam Sanctam- den universalen Machtanspruch des Papstes erneuert, und in die französische Kirche eingreift, 1303 gefangen nehmen. Dies bedeutet den Zusammenbruch der päpstlichen Macht.  
1307 Philipp lässt an einem Tag unter dem Vorwand der Ketzerei alle Ritter des Templerordens festnehmen und eignet sich das Vermögen des Ordens an. Der Papst wagt keinen Widerstand.  
1309-77 Der Papst verlegt auf Druck des Königs seinen Amtssitz nach Avignon. Die »Babylonische Gefangenschaft der Kirche« und der Versuch der Päpste, ihre verlorene Macht durch verstärkte finanzielle Belastungen der Kirche auszugleichen, führt zum Verlust des päpstlichen Ansehens.  
1328-1498 Regierungszeit des Hauses Valois, einer Nebenlinie der Capetinger. Als der englische König Eduard III. beim Wechsel des Herrscherhauses als Sohn einer Tochter Philipps Ansprüche auf den Thron erhebt, entsteht  
1339-1453 der Hundertjährige Krieg. Er bringt anfangs Siege der Engländer durch Bogenschützen und Kanonen (Bombarden) über das französische Ritterheer. Frankreich gerät ebenso wie England in innere Schwierigkeiten (wirtschaftlicher Niedergang, Bevölkerungsrückgang durch Pest) und ist einer Niederlage nahe.  
1415 England verbündet sich mit Burgund.  
1422-61 Karl VII. kann sich nur noch südlich der Loire behaupten, den Norden beherrschen die Engländer.  
1429 Auftreten der Jeanne d'Arc Jungfrau von Orleans, (1412-31), einem lothringischen Bauernmädchen, das, einer göttlichen Eingebung folgend, durch ihren Glauben den nationalen Widerstand neu entfacht und die Engländer zum Rückzug zwingt. Karl VII. wird in Reims zum König gekrönt. Durch burgundische Truppen gefangen genommen, wird Johanna an die Engländer ausgeliefert und  
1431 als Ketzerin in Rouen verbrannt.  
1436 Karl VII. gewinnt Paris zurück.  
1438 Pragmatische Sanktion von Bourges: Sicherung der Rechte der gallikanischen Staatskirche.  
1439 Dem König werden regelmäßige Staatseinnahmen zur Besoldung eines stehenden Heeres gewährt, Adel und Geistlichkeit werden davon befreit.  
1453 Mit der Besetzung der Normandie durch französische Truppen endet der Hundertjährige Krieg. Er bringt die Stärkung der französischen Staatsmacht nach innen und außen.  
1467-1477 Karl der Kühne von Burgund versucht, zwischen Frankreich und Deutschland ein eigenes Königreich aufzubauen. Er scheitert aber  
1477 in der Schlacht von Nancy an den schweizerischen und lothringischen Truppen, die für Frankreich kämpfen. Er
selbst fällt. Seine Tochter Maria als Erbin heiratet Maximilian I. von Habsburg. =>
 
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