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Mit der Entstehung eines neuen Lebensgefühls und eines neuen Weltbilds
beginnt in Europa die Neuzeit. Mit den großen Entdeckungen setzt die
Europäisierung der Erde ein. Die mittelalterliche Glaubenseinheit zerbricht, es kommt zur Glaubensspaltung und zu Glaubenskriegen. Das
nationale Königtum in West- und Osteuropa, die Landesherrn in
Deutschland gewinnen an politischer Macht, beseitigen die Mitsprache ihrer Untertanen und errichten die absolute Monarchie. Gegen sie und
ihre Misserfolge wendet sich die Aufklärung, die eine neue Staats- und
Gesellschaftsordnung verkündet. Diese werden nach dem Unabhängigkeitskrieg in den USA und in der Französischen Revolution verwirklicht
und durch Napoleon nach Europa hineingetragen. An seiner Gewaltherrschaft entzündet sich das nationale
Selbstbewusstsein der europäischen
Völker, das im Widerstand gegen die Versuche, die alten Verhältnisse
wiederherzustellen, im Verlauf des 19. Jahrhunderts zur Gründung von
Nationalstaaten führt. Am Ende dieses Jahrhunderts teilen die wirtschaftlich erstarkten europäischen Großmächte, zusammen mit den USA und
Japan, die Welt unter sich auf und vollenden die Europäisierung und
Kolonialisierung der Erde. Die daraus entstehenden Spannungen der
europäischen Großmächte untereinander entladen sich im 1. Weltkrieg.
Sein Ergebnis leitet den Njedergang der europäischen Weltherrschaft und
die Entkolonialisierung ein. Die Verlierer und Enttäuschten des Krieges
streben nach Revision und neuer Machtentfaltung. Sie lösen den 2. Weltkrieg
aus. Dieser bringt den endgültigen Zusammenbruch der europäischen Weltherrschaft;
die neuen Weltmächte, die USA und die UdSSR, beginnen ihren Aufstieg. Ihre
machtpolitischen und ideologischen Gegensätze führen in den Kalten Krieg und zur Teilung der Welt in zwei
Lager. Erst 1990 kann mit dem Untergang des Ostblocks eine eine Welt unter
der Vorherrschaft der USA wieder hergestellt werden. |
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