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Mit dem Sesshaftwerden von Nomaden
wird die Möglichkeit geschaffen, dass sich Hochkulturen entwickeln. Die
Nomaden werden zu Bauern. Diese siedeln in Dorfgemeinschaften. Das Leben
wird durch den Anbauzyklus von Aussaat und Ernte bestimmt. Im Gegensatz zu
Nomaden entwickeln Bauern eine Vorratswirtschaft, die eine größere Zahl von
Menschen ernähren kann. Mit dem Zuwachs an Bevölkerung in fruchtbaren
Gegenden, meist an Flüssen, kommt es zu einer Aufteilung der Aufgaben der
Gesellschaft. Handwerkliche Produkte (Töpferwaren, Ackergeräte, Metallwaren
usw.) werden nicht mehr in jedem Haushalt hergestellt. Es entsteht der Beruf
des Handwerkers. Deren Produkte werden von Händlern auch über weite
Entfernungen vertrieben. Mit Handwerkern und Händlern erweitert sich die
dörfliche Siedlung zur Stadt. Diese ist in der Lage, durch Befestigungen
Schutz zu gewähren. Da aber in der Stadt viele Menschen ihr Zusammenleben
organisieren müssen, entstehen Formen staatlicher Ordnung, die Aufgaben wie
Schutz und Versorgung übernehmen. Zu dieser Organisation ist es aber
notwendig, die Sprache aufzuzeichnen. Damit entsteht die Schrift. Die
Schrift ist das entscheidende Merkmal, um von Hochkultur zu sprechet. Mit
der staatlichen Organisation geht eine religiöse Entwicklung einher. Die von
den Nomaden vergöttlichten Naturereignisse werdest zurückgedrängt. Bedeutung
gewinnen dagegen schicksalsbestimmende Götter, die in eigens dafür
errichteten Bauwerken verehrt werden. Diese neuen Götter werden nicht mehr
individuell, sonderst allgemein von der Gesamtheit der Bevölkerung einer
Stadt auf die gleiche Weise verehrt. Der Glauben organisiert sich zur
Religion. Die Träger des Staates (Adel und Könige) und der Religion
(Priester) bestimmen das Leben der Menschen. Sie sichern ihre Existenz durch
Schutz und beeinflussen durch die Schicksalsgläubigkeit der Menschen deren
Leben. Zur Aufzeichnung der landwirtschaftlich günstigsten Termine im
Jahr entwickeln Priester den .Kalender. Die wichtigsten Hochkulturen
entstehen an Flüssen in Trockenzonen, da dort zur Bewässerung staatliche
Organisation notwendig ist. Beispiele hierfür sind die Kulturen am Nil, dem
Euphrat, dem Tigris und am Indus. |
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