Nach Abdankung Kaiser Wilhelms 2.
übergab dieser die Regierungsgeschäfte an den Führer der
Sozialdemokratie Friedrich Ebert. Am selben Tag rief der Sozialdemokrat
Phillip Scheidemann die deutsche Republik aus. Es bildete
sich am 10.11. der revolutionäre Rat der Volksbeauftragten aus Vertretern der SPD (Mehrheitssozialisten)
und der USPD (provisorische Regierung). Bei den Wahlen zur Weimarer Nationalversammlung (1919)
wurde die SPD stärkste Partei und erreichte mit Zentrum und DDP
eine 2/3 Mehrheit. Während der Weimarer Republik wurden die
demokratischen Parteien (SPD, DDP, DVP, Zentrum) schwächer.Wahlstatistik
von 1919
Charakterisierung der einzelnen Dateien :
SPD:
-Demokratische Partei, Arbeiterpartei (linksorientiert)
- bis 1930 stärkste Partei im Reichstag
- die SPD stimmte 1933 gegen Adolf
Hitlers Ermächtigungsgesetz im
Reichstag,
-stellte 3-mal den Reichskanzler
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands, USPD (bis
1920):
-linke Absplitterung der SPD (radikale Linke)
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD):
(ab 1920)
- antidemokratisch, gegen Weimarer Republik
- waren für Sowjetherrschaft (=Räteherrschaft)
- ab 1924 im Reichstag stark vertreten
Deutsche Demokraten (Staatspartei):
- demokratische Partei der Mitte, eher bürgerlich mit SPD und Zentrum
Teil der "Weimarer Koalition"
- relativ kleine Partei, ab 1930 nur noch wenige abgeordnete im
Reichstag
Deutsche Volkspartei (DVP) :
-rechtsliberale, nationalistische und fast demokratische Partei, bildete mehrfach Koalitionen
mit Zentrum, SPD, DDP und bayrischer Volkspartei und stellte mit G.
Stresemann 1923 den Reichskanzler
-Stresemann war von 1923 -1929 Außenminister
Zentrum:
- Katholische Mitte-Rechts-Partei, demokratisch orientiert
- Aufgrund der konfessionellen Orientierung sehr stabile
Wahlergebnisse während der Weimarer Republik
- Das Zentrum stellte mehrfach den Reichskanzler
Deutschnationale Volkspartei (DNVP):
- monarchistisch, antidemokratisch orientiert
- gegen die Weimarer Republik ausgerichtet. paktierte später mit
Adolf Hitlers NSDAP
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP):
- antidemokratisch, faschistisch orientiert (rechtsradikal)
- ab 1924 im Reichstag, starker Aufschwung ab 1932, mit Abstand
stärkste Partei bei der Wahl am 31.7.1932. Mit Hitlers Ernennung zum
Reichskanzler Ende der Weimarer Republik.
Andere Splitterparteien:
- Bayrische Volkspartei (katholische Regionalpartei),
- Deutsch-hannoversche Partei ,
- Deutsche Bauernpartei,
- Deutsches Landvolk.
- Christlich sozialer Volksdienst
Generelle Beurteilung:
Nur in den ersten Jahren der Weimarer Republik hatten die
demokratischen Parteien im Reichstag eine klare Mehrheit, von Anfang an
beeinträchtigte die Vielzahl der Parteien tragfähige Mehrheiten im
Reichstag und führte zu häufigen Regierungswechseln (20 Kabinette in
14 Jahren).
Keine Partei hatte während der Weimarer Republik eine überragende
starke Stellung oder gar eine überragende Mehrheit. Von Anfang an waren
die Parteien auf der extremen Linken und Rechten Seite stark .In den
ersten Jahren der Weimarer Republik war dei SPD die stärkste politische
Kraft , von 1924 - 1928 wurde Deutschland von Kabinetten der
bürgerlichen rechten und linken regiert.1928 gewann die SPD die
Reichstagswahl und stellte noch einmal in einer großen Koalition den
Reichskanzler. In Folge der Weltwirtschaftskrise
ab 1929 gewannen die Linksextremen (KPD) und vor allem rechtsextreme
Parteien (NSDAP) stark an Stimmen seit der Reichstagswahl am 31.7.1932
stellten die nicht demokratischen Parteien im Reichstag die Mehrheit
(negative Sperrmehrheit) und verhinderten eine demokratische
Mehrheitsregierung.
Ergebnisse der Reichstagswahlen von
1918-1933: Quellen : "Illustrierte
Deutsche Geschichte" von Eberhard Orthbandt, erschienen im
Südwestverlag, München Autor: Alexander Soyka
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