Die Parteien und Regierungen im Reichstag 1918 bis 1933
 

 

 

 

 

 

 

 

Nach Abdankung Kaiser Wilhelms 2. übergab dieser die Regierungsgeschäfte an den Führer der Sozialdemokratie Friedrich Ebert. Am selben Tag rief der Sozialdemokrat Phillip Scheidemann die deutsche Republik aus. Es  bildete sich am 10.11. der revolutionäre Rat der Volksbeauftragten aus Vertretern der SPD (Mehrheitssozialisten) und der USPD (provisorische Regierung). Bei den Wahlen zur Weimarer Nationalversammlung (1919) wurde die SPD stärkste Partei und erreichte mit Zentrum und DDP eine 2/3 Mehrheit. Während der Weimarer Republik wurden die demokratischen Parteien (SPD, DDP, DVP, Zentrum) schwächer.Wahlstatistik von 1919

Charakterisierung der einzelnen Dateien :

 

SPD:

-Demokratische Partei, Arbeiterpartei (linksorientiert) 

- bis 1930 stärkste Partei im Reichstag 

- die SPD stimmte 1933 gegen Adolf Hitlers Ermächtigungsgesetz im Reichstag,

-stellte  3-mal den Reichskanzler

Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands, USPD (bis 1920):

-linke Absplitterung der SPD (radikale Linke)

Kommunistische Partei Deutschlands (KPD): (ab 1920)

-   antidemokratisch, gegen Weimarer Republik

- waren für Sowjetherrschaft (=Räteherrschaft)

- ab 1924 im Reichstag stark vertreten

Deutsche Demokraten (Staatspartei):

- demokratische Partei der Mitte, eher bürgerlich mit SPD und Zentrum Teil der "Weimarer Koalition"

- relativ kleine Partei, ab 1930 nur noch wenige abgeordnete im Reichstag

Deutsche Volkspartei (DVP) :

-rechtsliberale, nationalistische und fast demokratische Partei, bildete mehrfach Koalitionen mit Zentrum, SPD, DDP und bayrischer Volkspartei und stellte mit G. Stresemann 1923 den Reichskanzler

-Stresemann war von 1923 -1929 Außenminister

Zentrum:

- Katholische Mitte-Rechts-Partei, demokratisch orientiert

- Aufgrund der konfessionellen Orientierung sehr stabile Wahlergebnisse während der Weimarer Republik

- Das Zentrum stellte mehrfach den Reichskanzler

Deutschnationale Volkspartei (DNVP):

- monarchistisch, antidemokratisch orientiert

- gegen die Weimarer Republik ausgerichtet. paktierte später mit Adolf Hitlers NSDAP

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP):

-  antidemokratisch, faschistisch orientiert (rechtsradikal)

- ab 1924 im Reichstag, starker Aufschwung ab 1932, mit Abstand stärkste Partei bei der Wahl am 31.7.1932. Mit Hitlers Ernennung zum Reichskanzler Ende der Weimarer Republik.

Andere Splitterparteien:

- Bayrische Volkspartei (katholische Regionalpartei),

- Deutsch-hannoversche Partei ,

- Deutsche Bauernpartei,

- Deutsches Landvolk.

- Christlich sozialer Volksdienst

 

Generelle Beurteilung:

Nur in den ersten Jahren der Weimarer Republik hatten die demokratischen Parteien im Reichstag eine klare Mehrheit, von Anfang an beeinträchtigte die Vielzahl der Parteien tragfähige Mehrheiten im Reichstag und führte zu häufigen Regierungswechseln (20 Kabinette in 14 Jahren).

Keine Partei hatte während der Weimarer Republik eine überragende starke Stellung oder gar eine überragende Mehrheit. Von Anfang an waren die Parteien auf der extremen Linken und Rechten Seite stark .In den ersten Jahren der Weimarer Republik war dei SPD die stärkste politische Kraft , von 1924 - 1928 wurde Deutschland von Kabinetten der bürgerlichen rechten und linken regiert.1928 gewann die SPD die Reichstagswahl und stellte noch einmal in einer großen Koalition den Reichskanzler. In Folge der Weltwirtschaftskrise ab 1929 gewannen die Linksextremen (KPD) und vor allem rechtsextreme Parteien (NSDAP) stark an Stimmen seit der Reichstagswahl am 31.7.1932 stellten die nicht demokratischen Parteien im Reichstag die Mehrheit (negative Sperrmehrheit) und verhinderten eine demokratische Mehrheitsregierung.

 

Ergebnisse der Reichstagswahlen von 1918-1933:

Quellen :

"Illustrierte Deutsche Geschichte" von Eberhard Orthbandt, erschienen im Südwestverlag, München

Autor: 

Alexander Soyka