Die Regierung Müller zerbricht

Regierung Müller

Bei den Reichswahlen vom 20. Mai 1928 kam die letzte Regierung der Großen Koalition zustande. Nach Überwindungen einiger Schwierigkeiten wurde unter Führung des sozialdemokratischen Abgeordneten Hermann Müller aus Vertretern der SPD, der Deutschen Demokratischen Partei, des Zentrum, der Bayrischen Volkspartei und der Deutschen Volkspartei ein Kabinett gebildet, aber ohne dass eine feste Bindung zwischen den Fraktionen und ihren Ministern bestand. Diese Regierung hielt sich fast zwei Jahre, was für damals sehr lang war, und sie bestand während der Weltwirtschaftskrise.

 

Hermann Müller
SPD
DDP
Zentrum
BVD
DVP
Weltwirtschaftskrise

Probleme der Regierung und ihr Rücktritt

Die Reichsregierung war den täglich größer werdenden wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten nicht mehr gewachsen: Arbeiter und Unternehmer standen sich mit entgegengesetzten Auffassungen unversöhnlich gegenüber. Hauptgegenstand des Streites Zwischen SPD und DVP war die Arbeitslosenversicherung. Ein vom Fraktionsvorsitzenden des Zentrums, Heinrich Brüning, ausgearbeiteter Kompromiss zur Zahlung der Versicherung sah vor, die vorigen Beiträge unverändert zu lassen und einen Zuschuss aus dem Reichshaushalt zu zahlen. Wenn dies nicht ausreichte, sollten entweder die Beiträge erhöht oder die Leistung herabgesetzt werden. Die sozialdemokratischen Kabinettsmitglieder waren mehrheitlich für den Kompromiss, die SPD-Fraktion lehnte ab.
Am 27. März 1930 trat das gespaltene Kabinett Müller-Franken zurück.

Weiterentwicklung des Regierungssystems: siehe Präsidialregierung oder Präsidialdiktatur

von Hanna Leuchs, 9d

Heinrich Brüning