Parteienlandschaft

Reden

  Die Ausrufung der Republik am 9. November 1918 und die Wahlen zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919 markierten den Beginn der neuen, demokratischen Epoche in Deutschland. Das Parteienschema umfasste Gruppierungen, die bereits im Kaiserreich vertreten waren, und aus Zusammenschlüssen, teilweise aus Abspaltungen entstandene neue Vereinigungen. Das Spektrum reichte von den Kommunisten, über die Sozialisten, die Rechts- und Linksliberalen (Deutsche Volkspartei und Deutsche Demokratische Partei), den politischen Katholizismus (Zentrum und Bayerische Volkspartei), die Konservativen (im wesentlichen repräsentiert durch die Deutschnationale Volkspartei) bis zu den Nationalsozialisten. Während die Kommunisten über eine Revolution nach russischem Vorbild nachdachten, hielten völkische Nationalisten und extrem Konservative aus Industrie, Politik und Militär die Zeit reif für eine Diktatur

 

 

KPD

USPD

SPD

DDP

Z

CVP

DVP

DNVP

NSDAP

 

 

 

ab 1921
für proletarische Revolution, Rätedemokratie
gerät immer mehr in Abhängigkeit zu Moskau

kommunistisch
zentralistisch
internationalistisch

traditionelle Arbeiterpartei,
für repräsentative Demokratie,
gibt sich national,
will koalitionsfähig sein
zentralistisch
bürgerliche, liberale demokratische Partei,

zentralistisch

katholische Partei,

christlich, konservative Weltanschauung,

föderalistisch,

teilweise antisemitisch

katholische Partei,

christlich, konservative Weltanschauung,

sehr föderalistisch bayerisch

teilweise antisemitisch

bürgerliche, nationale, autoritäre - aber demokratische Weltanschauung

zentralistisch

Fortsetzung der Nationalliberalen aus Kaiserreich

autoritäre, antidemokratische deutschnationale Weltanschauung,

teilweise antisemitisch

zentralistisch

faschistische antidemokratische
autoritäre
rassistische
antisemitische
nationalistische
aggressive
Weltanschauung

sehr zentralistisch

     
Wählerpotential
12-18%
25-35% 5-8% 8-12% 3% 10-15% 10-15% 2%
ab 1930 stark steigend bis 44%